COED 2021 – Sieger der Herzen
Das Licht am Ende des Tunnels: Mit der COED 2021 endete ein langer und trister Winter für die Stockerauer Racoons. Wetter -und covidbedingt hatten die Waschbären heuer eine wort-wörtlich unsportliche Wintersaison, doch dies sollte sich ab Mai 2021 ändern.
Im Rahmen der diesjährigen Sport Austria Finals in Graz (https://www.sportaustriafinals.at/) besiegelten die Racoons gemeinsam mit mehr als 4900 anderen österreichischen AthletInnen des vorläufige Ende der Covid19-Pandemie bzw. pandemiebedingten Sportpause. Die österreichischen Meisterschaften im COED-Slowpitch-Softball sollten in diesem Jahr nicht erst im Herbst stattfinden, sondern im Rahmen eines Großevents mit zahlreichen anderen SportlerInnen bereits im Frühjahr abgehalten werden. Ab Anfang Mai 2021 durften die winterspeckigen Waschbären mit dem Trainingsbetrieb starten und nutzten die kurze Vorbereitungszeit höchstkonzentriert, um sich bestmöglich für das Event vorzubereiten. In 3 Wochen Intensivtraining machte Mann und Frau sich wieder mit dem gelben Lederball vertraut. Mit Schmetterlingen im Bauch traten schließlich 22 auftrainierte WaschbärInnen die Reise in das sportliche Graz an.
Tag 1 – David gegen Goliath
Top motiviert und in reiflich überlegter Aufstellung versuchten die Racoons gleich im ersten Spiel der COED Slowpitch 2021 gegen den mehrfachen und amtierenden Meister, den Linzer Witches & Bandits, aufzuzeigen. Leider war gegen diese starke Kombination aus Baseball -und FastpitcherInnen trotz beherzten Einsatzes der Waschbärenbande nicht viel zu holen. Das Eröffnungsspiel endete schlussendlich mit einer ernüchternden 1:16 Niederlage. Dennoch bietete man den Hexen und Banditen die Stirn und machte es ihnen nicht allzu leicht. In Summe lief es verhext, aber die Devise lautete: Schwamm drüber und Kopf hoch! In ewiger Erinnerung wird ein 9-6-2 Tag-Out durch Catcherin Claudia Valsky bleiben.
Gleich im Anschluss warteten alte Bekannte aus der ABBQS, die Rubberducks aus Wiener Neustadt, im Doppelpack auf die Lenaustädter. Trotz vollstem Einsatz und dem Wunsch den Enten ein „Bein“ zu stellen, waren beide Spiele jedoch klare Angelegenheiten. Quietschvergnügt watschelten die Gummienten leichtfüßig über die hart kämpfenden Racoons und fahren zwei eindeutige Siege ein. (4:19, 1:18).
Obwohl die Racoons bereits drei kräfteraubende Spiele gegen die Top-Teams in den Beinen hatten, lag das Augenmerk im vierten und letzten Spiel des Tages gegen die Dornbirn Indians darauf, doch noch einen Sieg am Eröffnungstag einzufahren. In einem aufregenden Spiel wechselte die Führung von Inning zu Inning. Ein Offensivspektakel beider Teams sorgte für ein spannendes Spiel auf Augenhöhe. Bei einem Spielstand von 15:15 nach regulären 7 Innings, benötigte es Extra-Innings, um einen Sieger in dieser Partie zu ermitteln. Die Racoons hatten mehrere Möglichkeiten das Spiel für sich zu entscheiden, ließen diese aber leider schier ungenutzt. Schlussendlich erweisen sich die Dornbirn Indians als federführend und entscheiden das Spiel nach Verlängerung mit 16:15 für sich. Doch wie ein altes Indianer-Sprichwort sagt: „Ein Waschbär kennt keinen Schmerz!“
Trotz der vier Niederlagen in der gleichen Anzahl von Spielen am Tag 1 der COED-Meisterschaften blieben die Racoons gut gelaunt und blieben ihrem Spirit treu. In Anbetracht der Stärke der Linzer und Wiener Neustädter, waren die Waschbären weiterhin höchstmotiviert ihr Können gegen andere Gegner unter Beweis zu stellen und am zweiten Spieltag den ein oder anderen Sieg einzufahren.
Tag 2 – Phönix aus der Asche
Die WaschbärInnen nutzten den Abend des 1.Spieltages, um Spielsituationen revue passieren zu lassen, und sich in ihrer Unterkunft zu regenerieren. Im magischen Semriach, etwa 20 min von Graz entfernt, sammelten die Stockerauer ihre Kräfte und stärkten sich bei g’schmackigem Schnitzerl und gebratenem Zander – und dieser Abend sollte nicht für die Fisch‘ gewesen sein!
Kalt/Warm!
Schon beim gemeinsamen Warm-up sieht man den Racoons an, dass sie heiß auf Punkte waren. Auch die morgendliche Sonne tat ihres dazu bei, und heizte den Pelztieren ordentlich ein. Top Wetter – Top Stimmung – Top Teamspirit – „Top die Wette gilt!“
Im ersten Spiel des zweiten Tages traten die Stockerauer abermals gegen die Titelverteidiger aus Linz an. Head-Coach St.Strutzenberger schraubte an einigen Positionen herum, um einen Masterplan für den Spieltag zu erstellen. Da ein Sieg nicht realistisch erschien nutzte man das Spiel, um Trainingssituationen zu praktizieren und Erfahrungen zu sammeln. Dabei zeigen die Waschbären anfangs sogar auf und Matthias Veit verewigt sich mit einem soliden Inside-the-park homerun bereits im 1.Inning auf dem Scoreboard. In der Hitze des Gefechts bewahren die Linzer dennoch einen kühlen Kopf und bescheren den Racoons eine eiskalte Dusche. Die Titelverteidiger gewinnen auch diese Partie eindeutig und wenig überraschend mit 4:28 und man applaudiert einander zur gelungenen Leistung. Der Stadionsprecher verlautbarte, dass er die Racoons solange verfolgen würde – bis sie endlich einen Sieg einfahren würden.
Stole the show!
Spätestens jetzt gings also ums Eingemachte! Im Spiel 2 wartete die Spielgemeinschaft der Grassmonkeys (Traiskirchen Grasshoppers und Royal Monkeys) auf die Lenaustädter. Die Royal Monkeys, altbekannte Weggefährten der ABBQS und die Grasshoppers, mit welchen man teilweise im Nationalteam zusammenspielt, sind den Waschbären somit nicht völlig fremd und man ist sich der Stärke des Teams durchaus bewusst. Trainer St.Strutzenberger und Obmann St. Valsky schwören ihre Mannschaft nochmals ein und siehe da: Ein sehenswertes Spiel unter alten Freunden, welches sowohl den SpielerInnen als auch dem Umpire und Zuschauern sichtlich Freude bereitet. Tolle Defence – mit sehenswerten Plays und knackige Hits auf beiden Seiten lassen die Softballherzen höher schlagen. Die Waschbären zeigen sich von ihrer besten Seite und bezwingen die Grassmonkeys verdient mit 7:5. Kurzum eine affengeile Partie.
Not too weak – Winning streak!
Der Stadionsprecher blieb den Racoons trotz des Sieges treu und begleitete die Waschbären auch im nächsten Spiel gegen die Dornbirner Indians. Noch am Abend zuvor musst man sich knapp 15:16 geschlagen geben, doch an diesem Tag sollten die Karten neu gemischt werden.
Wie ausgewechselt agieren die Stockerauer. Unbeschwert und professionell sorgen sie für tolle Defensive-Plays und gezielte Hits. Erwähnenswert ist ein wunderbar durchdachtes Triple-Play von Short-Stop Maskeen Momenkhel, welches jedoch aufgrund einer fragwürdigen Umpire Entscheidung lediglich 1-Out brachte. Nichtsdestotrotz zeigen die Waschbären, dass sich das Intensivtraining bezahlt gemacht hatte und gewinnen das Spiel ungefährdet mit 13:6. Zufrieden begibt sich das Team in die Unterkunft und lädt seine Akkus bei einem Graz-Ausflug auf. Bei Pizza, Eis und Schlossbergspaziergang werden nochmals Situationen besprochen und die Vorfreude auf Tag 3 wächst an, sowie auch die Spannung.
Tag 3 – „Müde Knochen“
Geplante Tagwache – 05:30 Uhr. Die Waschbären waren sichtlich erschöpft, weshalb die Abfahrt kurzerhand nach hinten verlegt wurde um die Batterien nächtens wieder aufladen zu können.
Im letzten Spiel des Grunddurchgangs mussten die Waschbären wieder gegen die Spielgemeinschaft aus Affen und Grashüpfern ran. Voller Elan und trotz müder Knochen startete man das Spiel offensiv mit einer brauchbaren Leistung, man konnte gleich zu Beginn des Spiels eine Führung erkämpfen. Leider wurde diese im Laufe des Spiels aufgrund einiger Fehler und gesundheitlicher Ausfälle aus den Händen gegeben. Bis zum Ende verlief das Spiel jedoch spannend und die Waschbären hätten sogar noch gewinnen können – leider blieb es bei einer 12:15 Niederlage.
Der Grunddurchgang war geschafft, aufgrund der letzten Niederlage schloss man mit einer 2-6 Bilanz auf dem letzten Platz ab. Einige Waschbären munkelten, mit einer 3-5 Bilanz hätten wir weiter vorne abschließen können …. Hätte-Hätte-Fahrradkette! Die pelzige Rasselbande wollte in den Playoffs erneut durchstarten. Und wer hätte das gedacht? Gleich nochmal musste man gegen die GrasMonkeys ran – Déjá -vu!
Ein Déjá -vu der besonderen Art
Um jedoch ehrlich zu sein – im Rückspiel machte die befreundete Spielgemeinschaft kurzen Prozess mit den Lenaustädtern. Bei einem Endstand vom 5-20 musste man den Platz der DirtySox in Graz ein letztes Mal räumen. Die Zuschauer und Stadionsprecher bejubelten uns mit Standing Ovations. Im Meer der Emotionen konnte man nur Brocken der Durchsagen verstehen, jedoch wurden wir dort des öfteren als „Sieger der Herzen“ bezeichnet. Ein baldiges Wiedersehen wünschen sich Grazer und Stockerauer 🙂
Abschließend bleibt zu sagen, die Racoons haben nicht nur wichtige Erfahrungen gesammelt sondern auch neue Freundschaften mit Steirer und Vorarlberger Slowpitcher geschlossen – das Turnier und das Großevent „Austrian Sport Finals“ waren somit ein voller Erfolg. Die zwei Grundsätze der Waschbären waren und werden immer „Habt’s an Spaß!“ & „Tuats eich ned weh“ bleiben. In diesem Sinne, liegt es am Trainer-Staff der Waschbären an den richtigen Stellen anzusetzen und das Team für eine baldige ABBQS- Season fit zu machen.
Wer gewonnen hat? Natürlich Titelverteidiger Linz aber nähere Details entnehmt ihr dem unten stehendem Link 😉 Hoffentlich bis bald wieder auf unserer Website. Es dauert nicht mehr lange, bis ihr hier wieder lest: „Play Ball! Racoons! oons … oons… oons“